Auf den Spuren der Anfänge von Transition Saarbrücken

Die Transition Town Initiative in Saarbrücken gibt es nun etwas länger als ein Jahr. Dabei wird bereits auf zahlreiche gut besuchte Veranstaltungen, wie eine Saatgut- und Verschenkbörse, zurückgeblickt. In diesem Artikel möchte ich einen Blick auf die Anfänge der Bewegung werfen, da ich die Initiative mit ins Leben gerufen habe. Mein Name ist Daniel Waxweiler und im Herbst 2015 hatte ich mein Studium der Medieninformatik fast abgeschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits fünf Jahre in Saarbrücken gelebt und wollte dieser Stadt etwas mit lokalem Engagement zurückgeben. Aber wie kam es zu der Idee eine Transition Town Initiative in Saarbrücken zu gründen?

Neben meiner freiwilligen Tätigkeit als Organisationsmitglied beim Musik- und Kunstfestival Last Summer Dance in Luxemburg hatte ich mich während meines Studiums bereits ein wenig in Saarbrücken engagiert. So nahm ich an diskussionsreichen Treffen und Straßenkunstaktionen des Paniknetzwerks des Netzwerks für Entwicklungspolitik im Saarland e.V. (NES) teil, zu welchem mich Lara Benteler geführt hatte. Zwar zerstreute sich die Gruppe mit dem Wegzug einiger Mitglieder, aber dennoch stieß ich durch Veranstaltungshinweise von Jean-Philippe Baum auf Attac Saar. Vor ziemlich genau zwei Jahren führten mich diese Initiative und Manuel Quaring, der das Referat für Politische Bildung am AStA inne hatte, zu Vorträgen der Trierer Transition Town Initiative, Trier im Wandel. Hierbei wurde mir ein umfassender Überblick über ihre Aktionen, wie die Umsetzung eines Repair Cafés, vermittelt.

Diese und weitere Veranstaltungen motivierten mich sehr ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen. Zur gleichen Zeit nahm ich an einem Permakulturdesignkurs in Luxemburg teil, der vom Centre for Ecological Learning (CELL) organisiert wurde, in dem unter anderem die Idee von Transition Town Initiativen behandelt wurde. Im März 2015 besuchte ich den Vortrag von Rop Hopkins, dem Begründer der Transition Town Bewegungen, der einen sehr motivierenden Vortrag über das “Selbst-aktiv-werden” hielt.

Nach dem Besuch all dieser Veranstaltungen überlegte ich, was ich mit Saarbrücken verbinde. So wusste ich aus eigener Erfahrung, dass man als Neuankömmling Jahre und die richtigen Kontakte braucht, um sich einen Überblick über alternative Gruppen in Saarbrücken zu verschaffen. Meine Idee bestand darin eine Webseite zu erstellen, die lokale Projekte, Gruppen oder Organisation verzeichnet, die sich für eine bessere Welt engagieren. Um dieses Projekt nachhaltig zu gestalten, musste es jedoch Menschen geben, die diese weiter pflegen würden.

Über eine Freundin, Diana Dammann, erfuhr ich von Eva Wick, die eine ähnliche Idee und bereits eine Liste von lokalen Gruppen angelegt hatte. Wir stellten beide fest, dass wir unser Vorhaben als Transition Town Initiative umsetzen wollten. So organisierten wir ein erstes Treffen im Oktober 2015 im Café Zing, bei dem wir Interessierte über Freunde, das NES, die Saarland-Gruppe auf der Webseite des Transition Netzwerk einluden.

Etwa ein Dutzend Menschen erschienen und nach einigen weiteren Treffen hatte sich eine feste Kerngruppe gebildet. Um unsere Ideen zu sammeln und gemeinsame Ziele und Projekte zu definieren, wandten wir Ende 2015 bis Anfang 2016 die DragonDreamingMethode an. Voller Elan nahmen wir die Umsetzung in Angriff und starteten mit der Organisation einer Saatgutbörse.

Trotz des starken Mitgliederwechsels und der noch nicht umgesetzten Übersicht der verschiedenen lokalen Projekte, bin ich sehr froh darüber diese dynamische Gruppe mit initiiert zu haben. Ich bin dankbar den Stein mit solch liebenswerten Menschen ins Rollen gebracht zu haben und wünsche der Gruppe alles Gute für die Zukunft!

18. Januar 2017
Daniel Waxweiler

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